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Link zur Ausschreibung |
Am 5. September 2013 stellte die US Navy eine Ausschreibung ins Netz mit der Beschreibung: "Der Zweck dieser Anfrage für Vorschläge ist für die Planung und Errichtung für die Renovation der Schule Nr. 5 in Sewastopol, Ukraine laut beigefügten Anlagen." In der Ausschreibung sind genaue Details der gewünschten Bau- und Renovationsarbeiten ersichtlich, angefangen wie das Dach repariert werden muss, die Fassade, die sanitären Anlagen, die Heizung, die Fenster, die Treppen, der Eingang, bis hin zur Sporthalle, die für Basketball eingerichtet werden muss. Eigentlich handelt es sich um eine Totalsanierung des Gebäudes nach neuesten Standard.
Auftraggeber: Department of the Navy, Naval Facilities Engineering Command. Ort: NAVFAC Europe and Southwest Asia. Klingt nach der Abteilung die sonst Marineeinrichtungen und Hafenanlagen baut, mit Zuständigkeit für Europa und Südwestasien. Die baut auch Schulen und macht einen auf Wohltätigkeit und Technisches Hilfswerk?
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Der Hafen von Sewastopol mit Standort der Schule Nr. 5 |
Wie grosszügig vom Pentagon, so ein tolles Geschenk den Schülern von Sewastopol zu geben. Eine nagelneue Schule natürlich komplett ohne Hintergedanken und nur als Wohltat. Ich frage mich, warum hat die US Navy nicht einfach den Stadtbehörden von Sewastopol ein Summe gespendet und die Ausführung ihnen überlassen? Die Einheimischen wissen doch am besten was ihre Bedürfnisse sind. Aber nein, hier gibt das US-Militär vom Zement, über den Leitungen, den Toilettenschüsseln bis zu den Wandfarben und Kacheln genau vor was verbaut werden darf, komplett nach amerikanischen Normen. Das ist für mich sehr ungewöhnlich und fragwürdig.
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Dieses Schulgebäude sollte totalsaniert werden |
Die 126 Seiten an Vorgaben und Plänen gehen ins kleinste Detail, vom Keller bis zum Dach. Trotz des Aufwandes musste das Projekt innerhalb eines Jahres fertig sein. Das alles nur für Schulkinder? Seit wann interessiert sich das US-Militär für Kinder in fremden Ländern? Die schmeissen doch sonst Bomben auf sie drauf und zerstören alles. Siehe Afghanistan, Irak und Libyen. Also für mich sieht dieser Umbau nach amerikanischen Vorgaben eher aus, wie wenn dort US-Personal einziehen sollte. Es eine humanitäre Aktion zu nennen ist völlig naiv. Ja sicher, im Hafen wo die russische Schwarzmeer Flotte ihre Basis hat. Damit kann man perfekt die Schiffbewegung ausspionieren.
Das wäre so wie wenn die russische Marine in San Diego eine grosse Schule renovieren würde, genau nach ihren Wünschen. Zufällig auch noch mit Blick auf den Hafen von San Diego. Ist ja nur der Stützpunkt der amerikanischen Pazifikflotte. Jeder würde denken, was machen die Russen dort und warum wollen sie alle Bauarbeiten und das Material bestimmen? Als Wohltätigkeit für die Schüler? Sehr witzig. Der Aufschrei wäre riesengross und keiner würde ihnen das als Charity-Veranstaltung abnehmen.
Der Schulleiter, Victor Crow, hat die Spekulation, die Komplettrenovation der Schule Nr. 5 in Sewastopol hätte irgendwas mit Spionage der US Navy zu tun, als Unsinn zurückgewiesen. Ist ja klar, was soll er sonst sagen? Dass die Amerikaner nicht vorher ankündigen, was sie mit dem Bau vorhaben, ist doch logisch. Das wäre ja dumm. Nur später hätte man das Gebäude sehr schnell umfunktionieren können.
Die ukrainische
Die US Navy hat sich übrigens richtig in Sewastopol ins Zeug gelegt, denn es wurden bereits drei Schulen renoviert, Nr. 22, 49 und 52, und Millionen ausgegeben. Wie spendabel und selbstlos von der US-Marine, so viel für fremde Schüler zu tun. Dabei wäre es richtiger gewesen, in der Heimat die verwahrlosten Schulen wie in Shitcago oder Shitroit zu renovieren, die hätten es bitter nötig. Vielleicht war es der Traum der Amerikaner, die Russen irgendwann rauszuschmeissen und sich dafür breit zu machen. Wäre ja nicht das erste Mal.
Wegen der völlig geänderten Situation auf der Krim und weil die Halbinsel und Sewastopol jetzt russisches Territorium sind, gehören die Gebäude dem russischen Staat und nur die Schüler haben was davon. Die US Navy hat die neueste Ausschreibung am 15. April storniert. Schade, die ganzen Millionen umsonst ausgegeben. Nix mit direkter Feindbeobachtung der russischen Flotte (lach).
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